Der letzte Beitrag vor der Mittagspause hat den Titel Linkbuilding. Ein Thema, das die SEO Gemeinde seit Anbeginn der Zeit (Also seit der Geburt von Google.com) beschäftigt und ich bin sehr Gespannt darauf, was ich hier neues lernen werde. Eine sehr interessante Erkenntnis erst mal vorweg. Linkbuilding per Social Bookmarking funktioniert – immer noch (Entgegen der Aussage von SEOmoz ?!??). Aber neben der Präsentation und der Auswertung des sehr spannenden Experimentes zum Social Bookmarking gibt es beim Linkbuilding noch eine Menge anderer Details zu beachten, die ich hier kurz zusammenfassen möchte.
Schritt 1 auf dem Weg zu guten Links ist nicht, wie viele von Euch vermuten, die Keyword Recherche, sondern das Finden der richtigen Zielgruppe. Links von Webkatalogen und Artikelverzeichnissen zu sammeln ist zwar ein guter Anfang, aber auf den Weg zum SEO Olymp leider noch nicht mal die halbe Miete. Relevante Linkpartner zu finden ist daher besonders wichtig.
Hat man diese erst mal identifiziert, muss man nur das tun, was Vanessa Fox schon in der SEMSEO Keynote betont hat. SOLVE THE SEARCHERS PROBLEM. Nur halt in dem Fall nicht das Problem des Searchers, sondern das Problem des sog. „Linkerati“ (Linkeratis sind Personen, die sich aktiv im Internet beteiligen und potentielle Linkgeber sind. Das können z.B. Webmaster, Blogger oder auch Besucher von Foren sein). Wenn das geschafft ist, hat man den Link schon so gut wie in der Tasche.
Ein weiterer sehr guter Tipp, den ich in Zukunft beherzigen werde ist der sog. SEO Kalender. Dabei handelt es sich um einen Kalender, in dem man zukünftige Events wie z.B. Jahrestage, Veranstaltungen und Produktvorstellungen einträgt und schon vor der Allgemeinen Berichterstattung darüber schreibt und so Content auf der Seite hat, der von anderen Redakteuren genutzt werden kann, wenn die Masse darüber berichtet. Eine gute Möglichkeit, um Links von Webseiten zu bekommen, von denen man sonst nur träumen kann. Dabei ist nur zu beachten, dass man sich in seinem Themengebiet bewegt und nicht plötzlich über Lady Gaga berichtet, wenn man auf der Webseite sonst nur Inhalte zu einem ganz anderen Thema (z.B. Linkbuilding) hat.
Ein natürlicher Linkaufbau ist hier das A und O. Es bringt – langfristig – nichts, wenn man heute massenweise Links einkauft und dann von einem auf den anderen Tag keine neuen Links mehr dazu kommen. Das merkt Google und es wirkt nicht gerade wie ein natürlicher Linkaufbau.
Links brauchen Zeit. Man sollte auf jeden Fall erst mal klein anfangen und dann langsam Fahrt aufnehmen. Das wirkt wesentlich natürlicher und so ist man auch für zukünftige Anpassungen der Google Ranking Faktoren vorbereitet.
Besonders das Thema Linkbuilding für Online Shops hat mich sehr interessiert, da ich einen Shop betreue, der noch kein professionelles Linkbuilding Konzept hat. Diesen Teil des Beitrags hat Saša Ebach von VIPEX hier auf der SEMSEO übernommen und er hat mir viele qualitativ hochwertige Infos und Argumente geliefert, die ich für den Online Shop gut gebrauchen kann.
Der Prozess ist recht einfach und doch auch kompliziert.
Schritt 1: Finde einen Mehrwert für die Nutzer.
Schritt 2: Identifiziere potentielle Linkeratis
Schritt 3: Anschreiben der Linkerati (Das ist rechtlich nicht immer ganz unproblematisch, aber wo ein Wille ist – da ist auch ein Weg. Seit also kreativ)
In dem Anschreiben kann man den potentielle Linkerati in vielerlei Hinsicht dazu auffordern, einen Link zu setzen. Auch hier zählt Kreativität. Z. B. muss es nicht unbedingt eine E-Mail sein. Ein Brief oder ein Paket kann manchmal Wunder wirken (Ich spreche da aus eigener Erfahrung).
Mir ist natürlich klar, das dieser Weg ein erhebliches Marketing Budget voraussetzt, aber es gibt auch preiswerte Alternativen. Hier ist eben Kreativität gefragt.
Ein weiterer Weg, Linkeratis dazu zu bewegen, einen Sbop zu verlinken ist es, den Shop zu verstecken. Ja, richtig gelesen. Verstecke den Shop vor den Linkeratis.
Das kann man z.B. Dadurch erreichen, dass man redaktionell gepflegte Inhalte auf der Webseite veröffentlicht, die keine kommerziellen Inhalte haben. D.h. Keinen Warenkorb, keine Angebote, keine Preise, etc. – OK, wer hier sagt NEIN, das geht mir zu weit, der kann direkt woanders weiter lesen. Denn genau das ist es, was man tun sollte um potentielle Linkeratis dazu zu bewegen, einen Link zu setzen. Linkeratis verlinken nun mal nicht gerne Produkt-Seiten und erst recht keine Produktlisten. Also ist die Konsequenz, zu bloggen, ein Forum anzubieten oder ein Magazin zu veröffentlichen. Hier kann man dann News publizieren, Facebook einbinden, Social Bookmark Dienste nutzen und so dem Linkerati ein Link-Ziel anbieten, das es wert ist, verlinkt zu werden.
Die sogenannten komerziellen Signale kann man später noch einfügen, wenn man schon 1000 oder mehr Links gesammelt hat. Wichtig bei den Content Seiten ist es, regelmäßig frische Inhalte liefern zu können. Hier sind 2-3 Beiträge Pro Tag eine gute Basis um eine stabile Community aufzubauen.
Natürlich ist es das Ziel, die Kategorie- und die Produktdetail-Seiten gut ranken zu lassen und nicht die Content Seiten. Doch leider sind Kategorie- und Produkt-Seiten keine interessanten Ziele für die Mehrheit der Linkeratis.
Fazit: Links kann man tauchen, Links kann man kaufen, aber nichts unterstützt das Ranking so gut wie ECHTE Links. Die kommen aber leider nicht von alleine. Man muss einen Anreitz bieten um einen Linkerati dazu bewegen zu können einen Link zu setzen. Beispiele hierfür sind unter anderem Amazon, Ebay, Otto. Aber auch Thinkgeek.con – hier gibt es z.B. sehr ausgefallene Produkte im Shop, die einen sehr großen Anreiz geben, darüber zu schreiben und das Produkt zu verlinken. Wer keine solche Produkte vorweisen kann, sollte es mit Interviews, Produktbesprechungen, Gewinnspielen, Top Listen, Ratgebern (Immer sehr beliebt bei unentschlossenen Kunden), Videobeiträgen, Testberichten oder Ähnlichen Ergänzungen versuchen.
Abschließend noch ein Hinweis: Linkeratis sind jung. In der Regel nicht älter als 40 Jahre. Das sollte man bei der Auswahl der Maßnahmen auf jeden Fall beachten.
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