Da ich seit einiger Zeit wieder Google Analytics verwende habe ich mir mal die Zeit genommen und mir die Google Analytics Berichte mal genauer angesehen und dann die Zahlen mit den Zahlen des Google Keyword Tools verglichen. Dabei habe ich einfach die Monatlichen lokale Suchanfragen des Google Keyword Tools für einen Suchbegriff verwendet, für den ich seit Jahren fest auf Platz 1 bin und die Klick-rate auch ordentlich sein müsste, da ich hier eine gute Webseite mit einem guten Titel, einem guten Snippet und URL in den Google Ergebnissen stehe.
In einem Zeitraum von einem Monat habe ich hier also 30 Besucher von Google bekommen. Das ist eine verschwindend geringe Zahl, aber ich wollte ja einen Suchbegriff nehmen, der gut geeignet ist und da habe ich mich für den Suchbegriff entschieden.
Als nächstes habe ich dann die Werte aus dem Google Keyword Tool für das Keywort ermittelt.
Identisches Keyword – unterschiedliche Werte. Was soll das denn? Der Wert für “Monatliche lokale Suchanfragen” ist hier um den Faktor 10 höher als der Wert aus Google Analytics.
Na gut, jetzt muss ja nicht jeder, der nach dem Suchbegriff gesucht hat auch auf den ersten Treffer klicken, aber laut einer Auswertung von Chitika hat Position 1 der Google Suchergebnisse eine Klickrate von ca. 35%. Aber 35% von 320 sind noch immer 112 Klicks. Das ist noch immer fast die dreifache Anzahl von dem was in Google Analytics angezeigt wird.
Woher kann diese Diskrepanz wohl kommen?
Um mal weiter zu vergleichen, habe ich das gleiche mal für 10 andere Suchbegriffe gemacht, die ähnliche Voraussetzungen erfüllen.
- Eindeutig ein deutscher Suchbegriff
- Meine Webseite ist seit Monaten/Jahren für das Keyword auf Platz 1
Herausgekommen ist, dass es immer einen deutlichen Unterschied gibt zwischen den Monatliche lokale Suchanfragen im Google Keyword Tool und den Besuchen laut Google Analytics.
Wie man an dem Diagramm sehen kann, gibt es auch keine einheitliche Linie an der man sich orientieren könnte. Wenn man jetzt z.B. sagen könnte, dass die Besuche laut Google Analytics für eine Webseite auf Platz 1 immer zwischen 10% und 20% der Monatliche lokale Suchanfragen im Google Keyword Tool hat, könnte man mit dem Google Keyword Tool besser arbeiten, aber so ist es nicht einfach, da hier gravierende Sprünge vorkommen.
Aber diese Sprünge machen es nicht leicht, eine Keyword Analyse wie z.B. unter http://www.link-fabrik.com/blog/keyword-analyse beschrieben durchzuführen.
Alles in allem also eine unbefriedigende Situation, auch wenn die Zahlen vom Google Keyword Tool unter http://www.abakus-internet-marketing.de/foren/viewtopic/t-95652.html als verlässliche beschrieben werden.
Andererseits kann man unter http://www.webmaster-zentrale.de/suchmaschinenoptimierung/gute-keywords-finden-mit-dem-google-keyword-tool/ lesen, dass die Zahlen eher als Schätzwerte verstehen sollte.
Die Frage “Warum sollte Google hier korrekte Zahlen preisgeben?” ist natürlich berechtigt, denn Google hat ganz bestimmt kein großes Interesse daran, die genaue Zahlen zu veröffentlichen. Schließlich würde man damit den Spammern ein Werkzeug zur Verfügung stellen, mit dem noch gezielteren Suchmaschinen-Spam erzeugen könnte.
Was haltet Ihr vom Google Keyword Tool? Habt Ihr auch schon so etwas festgestellt, oder habe ich einen Denkfehler gemacht?
Weiterführende Themen:
Ich arbeite fast gar nicht mehr mit dem Google-Keyword Tool. Die Zahlen kann man nur als ganz unverbindliche Schätzung sehen. Jetzt kommt noch hinzu, dass auch die Zahlen von google analytics mit vorsicht zu genießen sind. Bei mir laufen immer noch andere Statistikprogramm die jeden Besucher “überwachen”. Bei diesem Programm ist die Anzahl der Besucher (auch die Anzahl der verschiedenen Suchbegriffe) von Google ungefähr doppelt so hoch wie die mir von google selbst angezeigten.
lg Carsten
Ja OK, der Effekt ist ja bekannt. Kannst Du unter anderem auch unter http://www.web-by-step.de/material/seo-art08.pdf nachlesen.
Zitat: “Wenn Sie die StatistikSoftware wechseln, können Sie die ermittelten Werte nicht mehr unbedingt miteinander vergleichen. ”
Aber so ein extremer Unterschied? Da kann man wirklich nur noch von einer “Sehr groben” Schätzung sprechen.
Ich denke auf dem Screenshot den ein oder anderen Fehler zu erkennen.
1. Muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die “Exakt” werde angezeigt werden, anderenfalls liefert das Tool viel zu hohe Werte. Bei dem Screenshot mit dem Blureffekt über dem Key vermag ich keine eckigen Klammern zu erkennen, gehe also davon aus dass Exakt nicht eingestellt ist.
2. Studien besagen dass der 1. Platz ungefähr 40-50% Traffic abbekommt, der Rest wandert in andere Plätze, die Bildersuche, Google Adwords etc, wenn du also bei 320 Anfragen letztlich 30 Besucher bekommst, würde das 10% entsprechen. Wenn die “Exakt” Funktion nicht eingestellt wurde, würde das die Differenz zwischen den angestrebten 40-50% und den realisierten 10% darstellen.
3. Muss bedacht werden dass es ein Adwords Tool ist und besagt wie oft zu einem Key eine relevante Anzeige geschalten wird. Es ist kein Traffic oder Keyestimator im direkten Sinne, sondern dient nur ungefähr als Basis ob ein Key sehr oft, weniger oft, oder gar nicht gesucht wird.
@Terence
Danke für die Infos. Das mit der “Exakt” Einstellung wusste ich noch gar nicht. Habe aber unter http://m-software.de/wp-content/uploads/2011/06/Google-AdWords-Keyword-Tool.png noch mal einen Screenshot hinterlegt, der die Unterschiede noch mal ganz deutlich zeigt. Das macht doch einen ganz ordentlichen Unterschied.
Werde in Zukunft darauf achten, in dem Google Keyword Tool die “Exakt” Einstellung zu verwenden, denn die Zahlen sind tatsächlich deutlich besser.
Ich hab auch festgestellt, dass zwischen den Zahlen des Google Keyword Tool und der Traffic-Realität bei einer Platz 1-3 Platzierung ein großer Unterschied besteht. Wenn man das immer im Hinterkopf hat, halte ich das Google Keyword Tool bei der Recherche nach Keywords mit Abfragesubstanz trotzdem für hilfreich. Wenn man die Zahlen im Keywordtool sieht, muss man halt von Natur aus immer einen gewissen Prozentsatz an zu erwartenden Traffic abziehen, um nicht enttäuscht zu werden.
Das Keyword-Tool kann meiner Meinung nach auch ausschließlich als grobe Schätzung verwendet werden – speziell falls man Werte wie CPC in nähere Erwägung zieht, da diese vom später tatsächlichen CPC (inkl. Optimierungen) oft abweichen.
Dabei spielt mehr eine Rolle, wie gut man den CPC von gewisses Short Head bzw. Long Tail Keywords aufgrund eigener Praxiserfahrung einstufen kann.